Bezeichnung des Projektes: Moosbach, Gemeinde Moosbach, Hochwasserschutz Moosbach-Waasen
Status: Fertige Maßnahme
Veranlassung:
Die ausgeführten Baumaßnahmen befinden sich im politischen Bezirk Braunau am Inn in der Ortsgemeinde Moosbach an den Gewässern Moosbach und Dammbach. Nach dem Katastrophenhochwasser vom August 1991 wurden im Jahr 1994 die ersten Planungen für den Hochwasserschutz eingeleitet. Ziel war dabei das Erreichen eines 30-jährlichen Hochwasserschutzes für bestehende Siedlungsgebiete durch einen klar definierten und ausgewiesenen Hochwasserabflussraum. In einer generellen Studie wurden mehrere Varianten ausgearbeitet und das Detailprojekt im Jahr 1998 erstellt. In der Ortschaft Moosbach verlaufen der Moosbach und der Dammbach parallel, ohne sich zu vereinigen. Beide zusammen haben ein Einzugsgebiet von rd. 55 km2. Bei einem 30-jährlichen Hochwasserereignis (wie 1991) laufen insgesamt rund 65 m3/s ab. Durch die hergestellten Maßnahmen soll künftig ein solches Ereignis weitgehend schadlos ablaufen können.
Projektziel:
• Reduzierung der HW-Spitzen und HW-Lenkung
• geordnete und schadlose HQ30 Wasserabfuhr durch:
- Errichtung von Flutmulden
- Errichtung von Dämmen
- Errichtung von neuen Brücken mit größerem Querschnitt
• Ökologisierung des Gewässers durch:
- Einbau von Strukturierungselementen, z.B. Wurzelstöcke
• Herstellung der Durchgängigkeit durch:
- Schleifen von Wehrstufen und Errichtung von Sohlrampen
- HQ30-Schutz für ca. 30 Liegenschaften
Kurzbeschreibung:
Im südlichen Bereich von Moosbach bachaufwärts der Ortschaft Waasen wurden im Zwischenvorland vom Dammbach zum Moosbach Hochwassermulden hergestellt. Durch die Ausbildung flacher Böschungen können diese auch künftig bewirtschaftet werden, weiters wurden rund 60 – 80 cm hohe Schutzdämme geschüttet. Im Bereich des früheren Schwimmbades wurde ebenfalls eine Hochwassermulde angelegt. In beiden Bereichen wurde das Gewässer aufgeweitet. Es wurde eine 3-feldrige Stahlbetonbrücke mit einer lichten Weite von 36 m sowie eine Sohlabsenkung mit Herstellung einer für Bachorganismen aufstiegsfähigen Sohlrampe errichtet. Die Dammbachverrohrung wurde durch eine neue Brücke mit einer lichten Weite von 2,50 m ersetzt. Zur Ertüchtigung des Abflusses wurde östlich das Absturzbauwerk am Moosbach (ehemalige Mühlbachausleitung) abgetragen und durch eine Sohlrampe flussaufwärts der Dreifeldbrücke ersetzt. Durch diese Tieferlegung des Moosbaches zwischen der neuen Rampe und dem Absturz ist der Abflussquerschnitt des Moosbaches vergrößert und der Wasserspiegel um ca. 70 cm abgesenkt worden. Die Sohlrampe hat eine Höhe von 1 m und eine Länge von ca. 15 m (Längsneigung 1:15). Durch eine entsprechende Anordnung der Wasserbausteine entstanden mehrere Becken im Rampenkörper (aufgelöste Rampe), sodass die Rampe organismenpassierbar ist und folglich das durch das alte Absturzbauwerk unterbrochene Gewässerkontinuum wieder hergestellt wurde. Linksufrig wurden Hochwasserschutzleitdämme bei bestehenden temporär wasserführenden Moosbachzubringern quer zum Hochwasserabflussbereich errichtet, welche vor allem die „Hinterländer“ entwässern. Eine Dammerhöhung der bestehenden Leitdämme erfolgte bis zu 50 cm. Dadurch sollen im Ereignisfall die Ortschaft Dietraching vor Hochwässer geschützt werden und eine Verbesserung für die Ortschaft Hunding bringen.
- Daten und Fakten des Projektes:
- Bauherr:
- Gemeinde Moosbach
- Planung:
- Zivilingenieurbüro Lohberger & Thürriedl, Linz-Freistadt
- Ausführung:
- Gewässerbezirk Braunau
- Bauzeit:
- 2003 bis 2005
- Finanzierung:
- 100 % Land Oberösterreich
- Finanzierung Fischaufstieg:
- Bund 40 %, Land OÖ. 40 %, Gemeinde Moosbach 20 %
- Baukosten:
- 725.000,00 EURO