Bis ins 19. Jahrhundert waren Wasserbauten nur zur Sicherung von Schifffahrt und Flussübergängen üblich. In erster Linie erfolgte dies für militärische Zwecke, später auch für den Handel. So war in der Römerzeit vorerst das Militär zuständig: die Liburner als Schiffsleute und die Beneficarier zur Abwicklung des Verkehrs auf Straße und Wasser. Letztere können daher als „antike Pioniertruppen“ bezeichnet werden.
Im Mittelalter war den Landesherren der Bau und die Erhaltung der Wasserbauten ein solches Anliegen, dass sie bei Vergabe von Privilegien an Bischöfe, Klöster, Städte und Adelige diese zu einschlägigen Arbeiten verpflichteten.
Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auch im Innviertel die ersten umfangreichen Regulierungen nach dem großen Hochwasser 1899 begonnen. Mühlheimer Ache mit Lochbach wurden um diesen Zeitraum teilweise reguliert. Der Aushub wurde durchwegs von Hand aus getätigt. Der Materialtransport mit Scheibtruhen, zum Teil mit Rollwagen durchgeführt, wobei für den Transport der Rollwägen auch Pferde eingesetzt wurden.
Das Hochwasser von 1909 verursachte an den Regulierungsbauten wieder umfangreiche Schäden. Zur Behebung mussten die Uferdeckwerke im großen Umfang durch Betonmauern unterfangen werden. In der Folgezeit bis ca. 1932 beschränkte sich die Bautätigkeit auf die Sicherung des Bestandes der Regulierung soweit dies infolge der Finanzschwäche der erhaltungspflichtigen Gemeinden möglich war. In diesem Zeitraum wurde von der österreichischen Regierung auch ein „Arbeitsbeschaffungsprogramm“ zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ins Leben gerufen. Die Teilregulierung des Pollingerbaches in der Gemeinde Polling wurde damals ausgeführt. Der Aushub des Regelbettes erfolgte mit „Krampen und „Schaufel“, der Transport des Aushubmaterials zum Großteil mit Scheibtruhen.
Von Kriegsende bis 1954 wurden aus Geldmangel nur notwendigste Instandhaltungsarbeiten ausgeführt. In diesem Zeitraum kamen für Bruchsteintransporte nur mehr Lkw’s zum Einsatz. Der Erdaushub wurde noch mit der Hand ausgeführt.
Die Behebung der katastrophalen Zerstörungen durch das Hochwasser 1954, insbesonders an der Mühlheimer Ache und am Lochbach, erzwangen durch den Umfang der anfallenden Arbeiten eine Umstellung der bisherigen Arbeitsweise. In den Jahren 1955/1956 wurden für Materialtransporte eigens konstruierte Schrapper und Förderbänder eingesetzt. Da das Anbot an Raupen und Baggern zu diesem Zeitpunkt noch sehr gering war, wurden Großgeräte nur vereinzelt eingesetzt.
In den letzten 50 Jahren haben sich die Einsatzmöglichkeiten der Bagger so erweitert, dass heute sämtliche Aushub- und Steinverlegearbeiten damit ausgeführt werden können. Voraussetzung sind geschulte Baggerführer und der Einsatz immer besserer Geräte.
Aus der Erkenntnis, dass Hochwasser-Schutzmaßnahmen nur gemeinsam effizient umgesetzt werden können, haben sich die 18 Gemeinden des Achetales im Jahre 1994 zum „Wasserverband Ache“ zusammengeschlossen.
Als eine der ersten Aufgaben wurde ein „Schutzwasserwirtschaftliches Grundsatzkonzept für die Ache“ und in weiterer Folge ein Generelles Projekt über „Verbesserung der Abflussverhältnisse – Schutzmaßnahmen im Einzugsgebiet“ in Auftrag gegeben (Büro INTERIVAL ZT GmbH, Wien). Diese bilden die Grundlage zur Verwirklichung eines Schutzes der Siedlungsgebiete im Achetal vor extremen Hochwässern (sh. „Projekte“)